Das Kröller-Müller Museum ist das „zweite Zuhause“ der Werke von Vincent van Gogh. Mit fast 90 Gemälden von Vincent van Gogh und mehr als 180 Zeichnungen besitzt das Museum die zweitgrößte Van-Gogh-Sammlung der Welt.
Seit Eröffnung des Kröller-Müller Museums im Jahr 1938 hängen Van-Gogh-Kunstwerke im Herzen des Gebäudes: in einem Umgang um einen kleinen Patio, heute bekannt als Van-Gogh-Galerie.
In der Sammlung von Helene Kröller-Müller, der Gründerin des Kröller-Müller Museums, nehmen die Van-Gogh-Kunstwerke eine besondere Stellung ein. Dank ihrer Sammelleidenschaft besitzt das Museum heute die zweitgrößte Van-Gogh-Sammlung der Welt. Zwischen 1908 und 1929 kauft sie 91 Gemälde von Vincent van Gogh und über 180 Van-Gogh-Zeichnungen. Das Budget ist nahezu unbegrenzt. Für Helene ist van Gogh „eines der größten Genies der modernen Kunst“.
Als Vincent van Gogh im August 1880 nach einer gescheiterten Laufbahn als Kunsthändler, Lehrer, Theologiestudent und Prediger beschließt, sich ganz der Kunst zu widmen, ist er 27 Jahre alt. Der Pfarrerssohn ist der festen Überzeugung, Gott auch als Künstler dienen zu können. Helene – selbst auf der Suche nach einer spirituellen Dimension in ihrem Leben – ist davon angetan, wie van Gogh diese Spiritualität im Leben sucht: im Menschen und in der Natur. Diese Liebe und Faszination für Mensch und Natur spiegelt sich in vielen Gemälden und Zeichnungen Vincent van Goghs wider. So malte Vincent oft Porträts von Menschen aus seinem engeren Umfeld: Freunde, Nachbarn und Bekannte. Auch Fischer und Bauern mit ihrem schweren Tagewerk standen ihm oft Modell. Ein seelisches Ventil fand Vincent van Gogh in der Darstellung von Landschaften. Es waren die Landschaften von Brabant, die er zuerst auf seine Leinwand bannte. Erst später sollte die große Periode prächtiger Naturgemälde anbrechen, nachdem Vincent im Jahr 1888 ins südfranzösische Arles gezogen war.
In der Van-Gogh-Sammlung des Kröller-Müller Museums befindet sich eines seiner berühmtesten Gemälde: Die Kartoffelesser. Dieses Werk mit dem einfachen bäuerlichen Leben als Motiv gilt als bedeutendstes Werk aus van Goghs Nuenener Zeit. Vincent selbst betrachtete die Kartoffelesser als sein erstes Meisterwerk. Auch die weltberühmte Caféterrasse am Abend (Place du Forum) können Sie im Kröller-Müller Museum bewundern. In diesem Werk brach van Gogh mit den traditionellen Regeln der Nachtmalerei: Anstelle der üblichen Schwarz- und Grautöne weist dieses Bild eine Vielzahl von Farben auf. Hat Vincent van Goghs unkonventioneller Umgang mit der Malerei Sie in den Bann gezogen? Dann sollten Sie sich im Museum seine Vier verblühten Sonnenblumen nicht entgehen lassen. Statt farbenfroher frischer Blumen vor einem idyllischen Hintergrund malte Vincent hier ein paar welke Sonnenblumen, die das gesamte Bild ausfüllen. Diese ausgefallene Darstellung bildet einen Höhepunkt in van Goghs Pariser Zeit. Mit diesem Gemälde erreicht Vincent endlich das, wonach er schon so lange strebt: die Versöhnung zwischen kontrastierenden warmen und kühlen Farbtönen.