Lebenslange Bewunderung
Auch wenn das Werk von Charley Toorop eine ganz eigene Originalität und Kraft besitzt, bedeutet dies nicht, dass sie sich nicht von anderen Künstlern inspirieren ließ – ganz im Gegenteil. Sie bewunderte die Malerei von Bart van der Leck und Piet Mondrian ebenso wie die ihrer internationalen Zeitgenossen Georges Braque, Pablo Picasso und Fernand Léger. Dennoch war es laut Toorop vor allem Vincent van Gogh – sogar mehr als ihr Vater Jan Toorop –, der den Grundstein für ihre künstlerische Laufbahn legte. Ihre Bewunderung für ihn hielt ein Leben lang an. Sein Werk war für sie „der Durchbruch in eine neue Welt“.
„Vincent van Gogh war für mich da, noch bevor ich mit dem Malen begann, eigentlich seitdem ich denken kann. Er war der Grund für den ersten Streit mit meinem Vater, der die Dinge so anders sah. Für mich war es der Durchbruch in eine neue Welt. Seine Werke zu sehen, war immer ein besonderes Erlebnis für mich.
Die große Amsterdamer Ausstellung seiner Werke nach der Befreiung war für mich die eigentliche Befreiung. Dass seine Werke dort so wunderbar präsentiert wurden und wir sie endlich wieder erleben durften: die großartigen Zeichnungen der französischen Landschaft, die gemalten Landschaften, die Figuren und die Stillleben.“
Charley Toorop, Februar 1953
Über das Borinage und ihr soziales Engagement
Charley Toorops Bewunderung für Vincent van Gogh wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet – darunter ihre Darstellung als Künstlerin und als Mensch, ihre Pilgerreise ins Borinage, ihre Reisen nach Paris und Südfrankreich, ihr soziales Engagement sowie ihre Verbindung zu Mensch und Natur.
Neben Toorops Gemälden und Arbeiten auf Papier aus der Kröller-Müller-Sammlung sind Werke aus den Sammlungen des Kunstmuseum Den Haag, des Stedelijk Museum Amsterdam, des Stedelijk Museum Alkmaar, des Centraal Museum Utrecht, des Museum MORE, des Museum De Wieger sowie aus verschiedenen Privatsammlungen zu sehen. Begleitend zur Ausstellung erscheint in Zusammenarbeit mit Waanders Uitgevers eine Publikation, die sich eingehend mit der Beziehung zwischen Charley Toorop und Vincent van Gogh befasst.
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Größte Museumssammlung
Wie Vincent van Gogh nimmt auch Charley Toorop einen besonderen Platz in der Sammlung des Kröller-Müller Museums ein. Helene Kröller-Müller und ihr Kunstberater Henk Bremmer sahen in beiden Künstler*innen etwas Erhabenes, da sie „unbeeinflusst vom Zeitgeist ihren eigenen Weg gingen“. Dank der Kunstankäufe von Kröller-Müller zwischen 1916 und 1938 sowie späterer Ergänzungen – etwa aus dem Vermächtnis des Den Haager Sammlers C.A. Hoogendijk im Jahr 1977 – beherbergt das Kröller-Müller Museum heute die umfangreichste museale Sammlung von Werken Charley Toorops.
Aktivitäten
Möchten Sie mehr über die Kunstwerke von Charley Toorop erfahren? Während „Chatten mit Charley“sind Publikumsbegleiter*innen für kurze Zeit (15 Minuten) im Saal anwesend, um mit Ihnen über die Kunst von Charley Toorop, ihr Leben und den Einfluss von Vincent van Gogh zu sprechen. 30 Minuten bevor „Chatten mit Charley“ beginnt, wird im Museum bekanntgegeben, bei welchem Kunstwerk das Gespräch stattfindet.
Lesen Sie die Saaltexte
Hier können sie die Saaltexte in großformatiger Schrift herunterladen.
Video-SERIE
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Diese Ausstellung wurde ermöglicht durch das niederländische Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft, den Helene Kröller-Müller-Fonds, die Vriendenloterij, AkzoNobel / Sikkens und Eye Filmmuseum. Für die Publikation erhielten wir auch einen Beitrag vom De Gijselaar-Hintzenfonds und dem Vereniging Vrienden Nieuwe Kunst.
Bilder: Charley Toorop, Zelfportret tegen palet (Selbstporträt vor einer Palette), 1934 / Stilleven met blik en klompen (Stillleben mit Kanne und Holzschuhen), 1946-1949 / Oude bloeiende appelboom (Alter blühender Apfelbaum), 1949
© Charley Toorop, c/o Picoright Amsterdam 2024