„Arbeit gegen die Gleichgültigkeit“
Mit seinen Bildern „aus dem Volk für das Volk“ wollte Van Gogh sein aufrechtes Mitleid mit ihnen zum Ausdruck bringen. Oder wie er es in einem Brief an seinen Bruder Theo formulierte: „Ich sage es noch einmal – man muss gegen die Gleichgültigkeit arbeiten – durchzuhalten ist nicht einfach – aber was einfach ist, ist auch nicht viel wert.“
Im Kontext des ausgehenden 19. Jahrhunderts
Gastkonservator Auke van der Woud, der mehrere Bücher über die Niederlande im 19. Jahrhundert verfasste (Een nieuwe wereld, Koninkrijk vol sloppen und De nieuwe mens) und von 1974-1981 Konservator des Kröller-Müller Museums war, stellt die von Van Gogh gewählten Motive in dieser einzigartigen Ausstellung in den Kontext des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Zitate und Fotos
Bei den Kommentaren zu den Werken handelt es sich um Zitate aus Van Goghs Briefen. Außerdem werden auch Fotos von Henri Berssenbrugge (1873-1959) gezeigt, der genau wie Van Gogh Menschen am Rande der Gesellschaft porträtierte.
Gut 120 Werke aus der eigenen Kollektion
Es werden gut 120 Werke aus dem Zeitraum 1880-1885 gezeigt, die aus unserer eigenen, umfangreichen Van-Gogh-Kollektion stammen. Den Schwerpunkt bilden Van Goghs Zeichnungen, die insbesondere zeigen, wie er darum rang, sich die Technik anzueignen und Volumen und Bewegung in seine Figuren einfließen zu lassen. Er war bestrebt, „das Leben“ selbst zu zeigen und eventuell sogar „Fehler“ zu zeichnen, die „wahrer“ waren als die „tatsächliche Wahrheit“.
Passend zur Ausstellung erscheint ein Buch mit Texten von Auke van der Woud, das im Museumsshop für 14,95 € erhältlich ist.